Das eigene Zuhause wird von den meisten Menschen als sicherer Ort erlebt.
Für viele Frauen trifft dies nicht zu. „Mindestens jede vierte Frau erlebt ein oder mehrmals körperliche oder zusätzlich sexuelle Übergriffe durch einen Beziehungspartner“, heißt es in einer repräsentativen Studie der Bundesregierung[1].
Diese Gewalt zwischen erwachsenen Menschen, die in nahen Beziehungen zueinander stehen oder gestanden haben, wird als häusliche Gewalt bezeichnet.
Der „Runde Tisch gegen häusliche Gewalt in Dortmund“ bietet hierzu ein Forum. Er wird von der Frauenberatungsstelle koordiniert und moderiert. Auch ein Mitglied des Trägervereins ist beteiligt. Eine Vertreterin des Frauenhauses bringt hier die Expertise und Anliegen des Frauenhauses ein.
[1]Schröttle, Monika; Müller, Ursula: (2004) Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland. Eine repräsentative Untersuchung zu Gewalt gegen Frauen in Deutschland
Formen der Gewalt
Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter. Meist kommt es zu seelischer und körperlicher Gewalt in der Beziehung. Wesentliche Aspekte häuslicher Gewalt sind:
- Demütigung
- Beleidigung
- Prügel
- Bedrohung
- Soziale Kontrolle
- ökonomische Kontrolle
- sexuelle Nötigung
- Stalking
- Vergewaltigung
- Femizid
Folgen der Gewalt
Gewalt ist meist kein einmaliges Ereignis, sie wiederholt sich. Häufigkeit und Intensität können mit der Zeit eskalieren. Die betroffenen Frauen fühlen sich allein und schämen sich für das, was ihnen angetan wird.
Neben der Angst vor dem Partner, der Sorge um die Kinder, kommt häufig noch das Gefühl von Schuld und Ohnmacht hinzu.
Gewalt beeinträchtigt die persönlichen sozialen Strukturen, Lebensentwürfe, die Erwerbstätigkeit sowie die finanzielle Situation.
Häusliche Gewalt kann körperlich und seelisch krank machen.
Mögliche Folgen von Gewalt sind:
Psychische Folgen, zB z. B. Angst und Panikattacken, Depression, Suizidgedanken und -versuche
Körperliche Folgen , z. B. Blutergüsse, Knochenbrüche, Verbrennungen, Wunden, Zahnschäden, Trommelfellverletzungen
Somatische und Psychosomatische Folgen z.B. Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Magenschmerzen, Alkohol- und Medikamentenmissbrauch, Drogenkonsum, Essstörungen
Häusliche Gewalt zählt zu den persönlich gravierendsten Erlebnissen. Sie geschieht durch nahestehende Menschen und findet häufig über einen längeren Zeitraum statt. Viele Frauen leiden als Folge der erlebten Gewalt an einer posttraumatischen Belastungsstörung.
